GeSängelt & GeStengelt

Hansgeorg Stengel und die Thüringer Tippelbrüder

Presse-Text über die Uraufführung am 7.2.2003 in Jena

GeSängelt und GeStengelt, das gemeinsame Programm der Folkband Thüringer
Tippelbrüder mit dem Kabarettisten Hansgeorg Stengel, hatte am Freitag den 7.2. im
traditionsreichen Volkshaus zu Jena vor 350 Gästen seine erfolgreiche Uraufführung.
Das Programm verbindet Folkmusik und Satire Stengelschen Formates erstmalig in einem
abendfüllenden Programm auf gemeinsamer Bühne.
Genau diese Mischung aus deutscher Folkmusik und Stengelscher Satire erwies sich als
gelungene Kombination und als ein kurzweiliger Abend voller Unterhaltung, gewürzt mit
einem guten Anteil Anspruch.
Dabei fiel kaum einem Besucher im Verlauf der Veranstaltung auf, dass der Abend (incl.
Pause) bereits die Dauer von drei Stunden überschritten hatte.
Die -Macher- wollen dem mit Programmstraffung zukünftig entgegenwirken, aber wie
gesagt, der Premiereabend selbst gestaltete sich kurzweilig.
Als erste standen die fünf Thüringer Tippelbrüder auf der Bühne und eröffneten den Abend
musikalisch. Doch bereits nach dem Eröffnungstitel (Vogel) übergab man das Podium
Hansgeorg Stengel und zollte damit dem großen Satiriker und auch dem Publikum die
angebrachte Hochachtung. Im weiteren Verlauf des Abends konnten sich aber selbst die
Besucher, die vielleicht nur wegen Hansgeorg Stengel gekommen waren, den
instrumentalen und stimmlichen Können der Musiker nicht entziehen.
Generell ging das Publikum nicht nur mit den Programmteilen Hansgeorg Stengels sehr
aufgeschlossen und sehr aufmerksam um, sondern reagierte auch auf die Feinheiten des
musikalischen Teiles und den Texten der alten Lieder. Ob es nun derb - humorvolle, oder
auch mal sehr nachdenkliche Passagen waren.
Stengel selbst agierte wie man ihn kennt und schätzt und natürlich nahm dieser große
Freigeist auch den Freiraum in Anspruch, den er auf der Bühne braucht. Das Publikum
wiederum erfreute sich daran, wenn die Musiker -auch mal wieder- auf die Bühne wollten
und die Herren Stengel und Linke sich, liebevoll gemeint, zwischen den Auftrittsblöcken
stichelten, oder gegenseitig erklärten wie es jetzt weiter geht.
Stengel, der seit Jahrzehnten allein auf deutschen Bühnen steht, gab dabei offen zu, dass
er sich „ ... nicht an Teamarbeit gewöhnen kann, wohl aber zu kollektiver Zusammenarbeit
bekennen wolle".
So wurde kurzerhand auch mal der Regieplan mit seinen Notizen und Programmfolgen
Gegenstand Stengelscher Analyse. Was dem Publikum Einblick in interne Abläufe gab,
vor allem aber für große Erheiterung und Lachsalven sorgte.
Der Abend endete mit dem Titel Amazing Grace, also einem musikalischen Abstecher in
schottische Folkmusik. Zum einen hervorragend als Abschluss dieses Abends geeignet,
zum anderen aber als Ständchen für Hansgeorg Stengel, der „ ... den Kerl mit dem
Dudelsack einfach gut findet und noch mal hören wollte".
GeSängelt und GeStengelt hat die Uraufführung erfolgreich gemeistert und bewiesen, das
die Kombination von Satire und Folkmusik dieser Kategorie und die beteiligten Künstler
einfach zusammen passen.

Autor:
Frank Stahn / büro creaktionen



Zuschrift via E-Mail

Als wir hörten, dass die Thüringer Tippelbrüder ein Konzert in Jena geben und dann noch in
Verbindung mit Hansgeorg Stengel, konnten wir der Versuchung nicht widerstehen, den langen
Anfahrtsweg von Frankfurt /Main auf uns zu nehmen.
Unsere Erwartungen wurden durch die abwechslungsreiche und kurzweilige Unterhaltung der doch
so verschiedenen Künstler übertroffen..
Da ist zunächst Hg. Stengel, der mit seinen über 80 Jahren keineswegs an Witz und Humor
verloren hat. ( Warum eigentlich auch? ). Der es mit Charme und Ausdauer immer wieder verstand,
dem zahlreich erschienene Publikum aus Jena und Umgebung wahre Beifallsstürme zu entlocken.
Da hatten es die Thüringer Tippelbrüder anfangs ungleich schwerer. Aber mit ihren alten
Handwerksliedern aus der Zeit, als die Gesellen der verschiedensten Zünfte noch auf der Walz
waren, konnten sie die Herzen der Jenaer ( Jenenser?) erobern.
Hg. Stengel versprach uns das Chaos. Chaotisch war es nicht, aber sicher ein Experiment, das es
lohnt, weiter verfolgt zu werden. Beide waren ein „Ohrenschmaus" und begeisterten durch ihre
Harmonie in Wortspielen, Witzeleien und Gesängen.
Ein schönes Schlussbild: H.G. Stengel gedankenverloren inmitten der Thüringer Tippelbrüder auf
der Bühne – Zeit für das Publikum, sich bei beiden für einen wunderschönen Abend zu bedanken.

Jena, den 07.02.2003

Kerstin & Gerd